Hallo Leute,
ich hab ja letztens hier schon mal ein Thema offen gehabt, wo ich mit massiven Under-Extrusions an meinem Ender 3 Pro zu kämpfen hatte. Auf Empfehlungen hin habe ich mir dann einen Titan Extruder von Trianglelabs bestellt. Leider war damit das Under-Extrusion Problem noch immer nicht behoben. Erst als ich eine neue Nozzle verbaut habe in Verbindung mit einer Generalüberholung des Druckers waren die Ergebnisse endlich wieder ohne Under-Extrusions. Die Drucke sehen auch schon echt um Welten besser aus wie vorher und bin damit auch schon relativ zufrieden zum Teil. Dennoch hab ich noch immer Fehler im Druckbild. Zunächst erstmal Infos zu dem Drucker:
Drucker: Ender 3 Pro
Hot-End: Das Stock Hot-End
Nozzle: Messing unbeschichtet 0.40mm. Im eBay gekauft, Marke stand keine dabei. Auf der kleinen Tüte stand jedoch Anycubic. Aber ich bin mir nicht sicher, dass es von dieser Firma ist.
Extruder: Triangelabs Titan Clone montiert mit einem 90° Winkel mit dem original Stepper. Er läuft also natürlich im Bowden-Betrieb mit dem Stock Bowdentube.
Druckbett: die original Ender 3 Magnet-Matte.
Folgende Updates habe ich angebaut: Riemen-Spanner für X und Y Achsen, Filament Guide, Z-Achsen Kugellagerführung, original BLTouch AL Sensor (funktioniert einwandfrei). Der Drucker steht auf Schaumstoffpads, um Ringing zu minimieren und die Lautstärke zu senken und das funktioniert echt gut so.
Die Marlin Firmware habe ich natürlich auf die aktuellste Version geupdated.
Das habe ich bisher eingestellt:
Den neuen Extruder hab ich kalibriert. Ich habe es auf zwei Verschiedene Arten gemacht, einmal hab ich vor dem Extruder mit dem Stift die Markierung bei 120mm gesetzt, 100mm gefördert und den Überstand von den 120 abgezogen und damit die neuen E-Steps berechnet. Habe diese gespeichert, erneut 100mm gefördert und es blieben genau 20mm stehen. Die zweite Variante hier aus dem Leitfaden für die Druckeinstellungen habe ich auch gemacht, also das Filament bündig an dem Ausgang des Extruders gelegt, 100mm extrudiert und dann die extrudierte länge nachgemessen und wieder genau 100mm gemessen. Beide Test wurden natürlich ohne Hot-End gemacht, also direkt durch den Extruder. Ich denke hier kann ich also jegliche Fehler ausschließen.
Was habe ich optimiert:
Ich habe den Drucker komplett auf wirklich alle Einzelteile auseinander gebaut. Ich habe jedes einzelne Kugellager jeder Rolle mit Kugellagerfett geschmiert und vorher gereinigt. Die Rollen habe ich ebenfalls gereinigt und auf Schäden überprüft. Ich hab Anschließend das Druckbett wieder angebaut und die Excentermuttern genau so fest angezogen, dass man das Bett frei und ohne Wiederstand hin und her schieben kann. Aber natürlich auch so fest, das dort nichts kankelt und wackelt. Für die X Achse hab ich genau das gleiche gemacht, alle Rollen gereinigt, alles neu zusammen gebaut, ich habe den Abstand links und rechts von der Oberkante der Seiten-Alu-Profile gemessen bis zum X-Achsen Profil. Auf beiden Seiten ist der genau gleiche Abstand, also alles in Waage. Ebenfalls hab ich die Abstände der beiden Hauptprofile links und rechts gemessen, oben und unten exakt gleicher Abstand.
Die Z-Rod habe ich überprüft ob diese verbogen ist oder rund läuft in dem Stepper. Hier ist kein Fehler zu sehen. Die Gewindestange hab ich dann ebenfalls mit dem Kugellagerfett abgeschmiert, da in der Beschreibung steht das es auch für Gewindestangen geeignet ist. Man kann die X-Achse von Hand nach oben und unten schieben, es hakt absolut gar nichts, es läuft flüssig und ohne widerstand.
Die Riemen habe ich ebenfalls auf Schäden überprüft oder ob sie irgendwo schleifen. Auch nicht der Fall. Bei der Spannung der Riemen bin ich mir aber absolut nicht sicher, wie ich sie einstellen soll. Derzeit habe ich beide Riemen so eingestellt, dass sich der Wagen und das Bett frei bewegen lassen, kurz vor dem Punkt an dem man einen widerstand spürt, wenn man den Riemen zu fest zieht. Sie erzeugen beim Anschlagen einen mittleren Ton. Hier bin ich mir halt wie gesagt nicht sicher, wie diese optimal eingestellt werden.
Wie ihr seht habe ich schon einiges an Mühe und Zeit in den Drucker investiert, die Ergebnisse sind schon ganz in Ordnung zum Teil aber dennoch habe ich immer wieder auffällige horizontale Artefakte an den Wänden.
Ich habe nun den Leitfaden angefangen durchzugehen und begann mit dem Heat-Tower. Genau nach der Anleitung erstellt, von 225°C bis 180°C. Gedruckt habe ich mit Janbex PLA 1.75 Grau. Ich hab leider sonst nur weißes Janbex PLA hier und schwarzes M4P PLA. Aber die beiden Farben sind hier ja unerwünscht für die Test-Cubes. Ich habe das Print-Settings installiert, den Durchmesser an 10 Punkten mit einem Messschieber nachgemessen und kam trotzdem auf einen Durchschnittswert von 1.75mm. Hab es natürlich trotzdem so in dem Plugin eingetragen. Den Rest habe ich so belassen, habe den Druck dann im Vase Mode ausgeführt und hier das Ergebnis. Ich hoffe man kann mit den Bildern einigermaßen was anfangen. Leider ist das mit dem Licht echt schwierig!
Wie gesagt, von unten nach oben 225°C bis oben 180°C. Leider sehe ich da keine meeega großen Unterschiede in den einzelnen Sektionen, trotzdem habe ich mich dann erstmal für 205°C entschieden, weil die Fläche in der Mitte ungefähr recht gleichmäßig aussah.
Damit hab ich dann den Testcube gedruckt. Alles genau nach den Einstellungen wie im Leitfaden, 2 Walls, 90% Flowrate, 205°C, Bauteillüfter an, Layer Height 0.1, Top Layer und Bottom Layer jeweils 4, Infill 15%, Line-Width 0.48mm. Speed bei 55, für die Walls 27, für Infill ebenfalls und für first Layer 20. Acceleration bei 500 und Jerk bei 8.
Hier nun das Ergebnis, ich hoffe man erkennt alles gut:
Jetzt komme ich an einen Punkt, wo ich mir nicht sicher bin bei dem Leitfaden, wie ich weiter machen soll. Dort steht ja, dass man nun mit der Line-Width und dem Flow weiter runter gehen soll, um den Druck zu optimieren. Bei mir sind aber die Flächen so schon nicht bis zum Rand gefüllt. Muss ich daher nicht eher mit der Line-Width bzw Flow Rate nach oben gehen...? Da würde ich mich über einen kleinen Tipp freuen, wie ich da weiter voran gehen soll.
Nun noch mal zu den ungleichmäßigen Wänden. Ich habe mit dem M4P schwarzen PLA einen Box gedruckt für einen Thermosensor. Es ist wirklich schwer so ein schwarzes Objekt so zu fotografieren, dass man die Oberfläche gut erkennen kann. Aber ich hab es möglichst so fotografiert, dass man hoffentlich erkennen kann, wo jetzt die Probleme noch liegen und mir fehlt hier leider jegliche Idee, wie das zustande kommt.. Ist es nur noch die Cura Optimierung? Ist es doch ein mechanisches Problem?? Man sieht oben die vlt letzten 5mm ist es ein gaaaanz klein wenig besser geworden, ich habe den Druck mit 185°C gemacht und dachte mir ganz am Ende wo man es nicht sieht erhöhe ich die Temp einfach mal auf 210°C wärend des Drucks und es sah auch tatsächlich ein kleeein wenig besser aus, das Filament wurde dunkler, nicht so Matt, eher glänzend und gleichmäßiger. Trotzdem waren auch da leichte Artefakte noch zu sehen. Muss ich mit der Temperatur einfach noch höher?? Aber man sieht ja oben an dem Test-Würfel, dass dort ebenfalls so eine Linie zu sehen ist... Hier das Ergebnis:
Ich würde mich über jegliche Hilfe freuen, um noch das möglichst beste aus dem Drucker rauszuholen
Viele Grüße
Nachtrag:
Okay, ich glaube das mit dem nach unten gehen mit der Line-Width habe ich gecheckt, je dünner die Linien, umso mehr kann er nebeneinander packen für eine Deckfläche = höhere Präzision...?!